Warum sind Hindus Kühe heilig?

Schwarze Kühe, die am Straßenrand im Müll wühlen.
© Valerie Schmidt
Hindufrau füttert heilige Kühe mit Brot
monthaye / Unsplash
Eine Frau füttert Kühe mit Brot. Die heilige Tiere gehören in Indien zum Stadtbild dazu, da sie nicht vertrieben werden dürfen.
Anonym
02.02.2022 - 08:00

Hallo. Manche Hindu-Gottheiten sind in den Körper eines Rindes geschlüpft und haben sich Menschen in dieser Form gezeigt. Außerdem versorgen Kühe die Menschen mit sehr nützlichen Dingen, wie Milch, Mist und Urin. Aus der Milch wird dann Butterschmalz und Jogurt gemacht. Wegen diesen "Fünf heiligen Gaben" werden Kühe sehr respektvoll behandelt:

  • die Milch. Sie wird oft mit Tee vermischt getrunken. Dieses Getränk heißt Chai.
  • der Joghurt. Er wird auch Lasshi genannt.
  • das Ghee. Das ist Butterschmalz, der mit Milch gemacht wird und zum Kochen gebraucht wird.
  • der Mist. Er wird erst getrocknet. Dann dienen diese Kuhfladen als Brennmaterial.
  • der Urin. Hindus verwenden es als Heilmittel.

Die Mutter aller Kühe nennen die Hindus Kamadhenu. Sie soll Wünsche erfüllen können und heißt deshalb auch Wunschkuh. Und eine besonders enge Beziehung zu Kühen hat der Hindu-Gott Krishna. Er wuchs laut Legende nämlich bei Kuhhirten auf.

Hindus vermeiden es ganz allgemein Tieren leid anzutun. Sie glauben, dass Götter in jedes Lebewesen schlüpfen kann. Auch die Seele von manchen Menschen können in einem Tier wiedergeboren werden, wenn sie in ihrem vorherigen Leben etwas sehr Schlimmes angestellt haben. Und weil Götter oder Seelen von Menschen in Tieren sein können, verzichten viele Hindus auf Wurst, Fleisch und anderen Nahrungsmitteln von Tieren. Sie ernähren sich also vegetarisch.

Einmal im Jahr werden die Tiere gefeiert. Das Fest heißt "Makar Sankranti". Am zweiten Tag der Feierlichkeiten danken die Menschen den Kühen, die das ganze Jahr arbeiten. Sie müssten auf dem Feld, den Pflug ziehen oder Lasten transportieren. An "Makar Sankranti" haben sie frei und werden zum Dank für ihren Einsatz feierlich verehrt. Die Familie wäscht und bürstet die Tiere, schmückt sie mit Blumengirlanden, verwöhnt sie mit einer Extra-Portion Futter und führt sie manchmal auch durchs Dorf. Mit und ohne die Tiere finden an diesem Tag viele Spiele statt.

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