Feste und Feiertage im Judentum

Zwei silberne Kerzenleuchter mit weißen Kerzen vor einem Blumenstrauß.
© Debora Lapide
- beginnen immer abends
Jüdische Bar Mitzwa Feier an der Klagemauer in Jerusalem in Israel
epd-bild/Thomas Lohnes
Jüdische Bar Mitzwa Feier an der Klagemauer in Jerusalem in Israel.
06.08.2012 - 18:42

Ihren wichtigsten Festtag feiern viele Jüdinnen und Juden in jeder Woche einmal. Das ist der Schabbat. Er beginnt am Freitagabend und endet am Samstagabend. Der Samstag ist nach jüdischem Kalender der siebte Tag der Woche und nach Gottes Weisung aufgrund der Schöpfung ein heiliger Ruhetag. An ihm soll jedes Wesen – Mensch und Tier – nach einer anstrengenden Woche wieder zu sich finden und neue Kraft schöpfen. Viele Jüdinnen und Juden beten am Schabbat besondere Gebete, lesen spezielle Abschnitte aus der Tora und den Propheten, treffen sich zum Tora-Lernen und arbeiten nicht, weil auch Gott am 7. Tag ruhte. Drei Schabbat-Mahlzeiten sind zur Feier des Tages vorgeschrieben.

Außerdem gibt es die Hohen Feiertage Rosch Haschana und Jom Kippur, die Wallfahrtsfeste Pessach, Schawuot und Sukkot und die Freuden- und Trauertage.
Rosch Haschana ist das Neujahrsfest im Judentum. Es liegt im Herbst. An diesem Tag besinnen sich Jüdinnen und Juden ganz besonders auf Gott als ihren Schöpfer und Weltenlenker und darauf wie sie leben sollen. Daher gilt der Tag als Tag der Buße und der Umkehr zu Gott.

Jom Kippur liegt zehn Tage nach Rosch Haschana und ist für Jüdinnen und Juden der Tag der Buße und Vergebung. Er beendet eine zehntägige Reuezeit, in der sich Jüdinnen und Juden mit allen Mitmenschen wieder vertragen sollen, die sie im Laufe des Jahres verletzt oder verärgert haben. An Jom Kippur beten und fasten viele Jüdinnen und Juden den ganzen Tag in der Synagoge. Es ist der strengste Feiertag des Judentums.

Das Wallfahrtsfest Pessach ist Jüdinnen und Juden am allerwichtigsten. Es dauert sieben Tage und erinnert an die Befreiung des Volkes Israel aus der Sklaverei und an den Auszug aus Ägypten. Er wird auch Exodus genannt.

Schawuot feiern Jüdinnen und Juden 50 Tage nach Pessach die Offenbarung Gottes mit den 10 Geboten am Berge Sinai. Das geschah laut Überlieferung sieben Wochen nach der Befreiung aus Ägypten. An diesem Festtag danken Jüdinnen und Juden Gott in der Synagoge, dass er sie dazu berufen hat, seinen göttlichen Willen empfangen zu haben und im Alltag umzusetzen.

Sukkot ist das Laubhüttenfest und vier Tage nach Jom Kippur ein sehr fröhliches Fest. An diesen sieben Tagen leben und schlafen viele Familien in einer selbst gebauten Laubhütte. Damit erinnern sie daran, dass Gott das Volk Israel versorgt hat, als es 40 Jahre lang durch die Wüste wanderte und die Menschen in einfachen Hütten lebten.
Küche und Badezimmer benutzen Jüdinnen und Juden übrigens auch an Sukkot im Haus.

Chanukka ist das Lichterfest. Es erinnert an die Wiedereinweihung des Zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem 165 v.Chr. Der Chanukka-Leuchter besitzt neun Arme. Jeden Tag wird eine Kerze mehr angezündet, bis am Ende acht Kerzen brennen. Die neunte Kerze wird zum Anzünden der anderen verwendet. Dabei wird der Segen gesprochen.

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