Umweltschutz im Hinduismus

Bäume sind für Hindus ein Zeichen des Lebens. Sie können denken und fühlen und dürfen nicht gefällt werden.
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- Bäume stehen unter besonderem Schutz
Ein Mädchen umarmt einen dicken Baumstamm.
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Bäume sind für Hindus ein Zeichen des Lebens. Sie können denken und fühlen und dürfen nicht gefällt werden.
05.06.2016 - 17:11

Hindus sind zum Naturschutz verpflichtet, denn jedes Element ist zugleich eine Gottheit. Und Gottheiten werden verehrt. Ihnen darf nicht geschadet werden. Dennoch leidet Indien ganz besonders unter Luftverschmutzung, vergifteten Gewässern und Böden. 

Für Hindus gibt es keinen „Geburtstermin“ für die Schöpfung. Für sie war alles schon immer da. Körper und andere Formen vergehen, zerfallen in Einzelteile und diese setzen sich in einem ständigen Kreislauf immer wieder neu zusammen.
Nach den Veden halten verschiedene Gottheiten alles in Gang. Für die nötige Energie sorgt Agni, die Gottheit des Feuers. Ganga ist die Göttin des heiligen Wassers. Prithvi spendet als Mutter Erde das Leben, der Luftgott Vayu haucht Menschen, Tieren und Pflanzen das Leben ein und lässt sie denken und fühlen.

Besondere Stellvertreter des Lebens sind für Hindus Bäume. Sie spenden Früchte, Luft zum Atmen und als Wald sogar einen kompletten Lebensraum. Bäume stehen im Hinduismus daher unter besonderem Schutz.
Eine geplante Fällaktion löste vor rund dreihundert Jahren sogar eine der ersten Demonstrationen für den Umweltschutz aus. Damals startete eine Hindu-Bäuerin zusammen mit Nachbarn eine Baumumarmungsaktion. Damit hielten sie die Holzfäller von der Arbeit ab. Diese Aktionen haben bis heute Tradition.

Gegen andere Eingriffe in die Natur wehren sich in Indien vergleichsweise wenige Menschen, dabei hat das Land enorme Umweltprobleme. Alte Autos verpesten die Luft vor allem in den Städten, alte Industrieanlagen leiten giftige Abwässer in Seen und Flüsse und Städte wachsen oft ohne jeden Plan und zerstören die Landschaft. Die Ursache für den geringen Protest ist die Armut der Bevölkerung. Die wenigsten Inderinnen und Inder können es sich leisten, ihren Arbeitsplatz in der schmutzigen Fabrik zu verlieren, ein Auto mit Katalysator zu fahren oder in einem Energiesparhaus zu wohnen.

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