Hallo Jasmin. Leider werden überall auf der Welt Menschen wegen ihrer Religion diskriminiert und angegriffen. Auch die Bahai werden seit ihrer Entstehung beschimpft, attackiert und verfolgt.
Im Iran sind die Bahai die größte religiöse Minderheit. Sicherlich ist ein Grund für ihre Verfolgung auch, dass die extrem religiöse Regierung im Iran einen Einfluss der Bahai auf die iranische Gesellschaft befürchtet. Deswegen werden insbesondere Bahai, die sich für die Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen engagieren, verfolgt. Das heißt, sie werden willkürlich inhaftiert, daran gehindert zu studieren oder ihren Beruf auszuüben. Das passiert leider nicht nur im Iran, sondern auch in einigen anderen islamisch geprägten Ländern, wie im Jemen.
Manche Musliminnen und Muslime in diesen Ländern glauben, dass der Islam die letzte Religion sei, die durch eine Offenbarung entstanden ist und nach dem Propheten Muhammad kein Prophet mehr kommen würde. Die Bahai aber glauben, dass ein weiterer Prophet nämlich Baha'ullah gesandt wurde, um die neue Religion, die Bahai zu gründen. Dass die Bahai glauben, dass nach dem Propheten Muhammad noch der Prophet Baha’ullah gekommen ist, macht manche muslimische Extremistinnen und Extremisten wütend. Und weil das Zentrum der Bahai Gemeinde in der israelischen Stadt Haifa liegt, das früher eine islamisch geprägte arabische Stadt war, wird ihnen vorgeworfen, dass sie für Israel, und deswegen gegen Araberinnen und Araber oder auch den Islam wären.
Diese Vorwürfe, Beschuldigungen und Anfeindungen sind alle unberechtigt, falsch und unfair. Die Bahai haben keinen eigenen Staat, haben nie einen Krieg geführt oder Menschen wegen ihrer Religion unterdrückt, wie es ihnen selbst oft passiert ist. Und weil sie sich nicht wehren können, werden sie oft diskriminiert, beschimpft und angegriffen. Deswegen haben viele Bahai ihre Heimat verlassen und leben irgendwo auf der Welt, wo sie gemeinsam mit anderen Menschen friedlich zusammenleben können.
