An vielen Orten in der Welt steigen die Leistungsanforderungen für die Menschen immer weiter. Sie müssen in weniger Zeit noch mehr leisten, was die Arbeit immer schwerer macht. Auch in der Schule müssen Schülerinnen und Schüler immer mehr lernen und haben weniger Zeit für ihre Hobbys.
Und wer nicht gut in der Schule ist, bekommt vielleicht Probleme mit Lehrkräften oder den Eltern. Einige Schülerinnen und Schüler bekommen deswegen ein schlechtes Gewissen und fühlen sich nicht gut genug. Der Glaube an eine Religion hilft manchen Menschen dabei, mit solchen Gefühlen umzugehen.
Wenn man zum Beispiel mit seiner eigenen Leistung nicht zufrieden ist, kann der Glaube an einen Gott, der jeden Menschen bedingungslos liebt, hilfreich und tröstend sein. Gott ist immer da, egal welche Leistung erbracht wurde oder welche Schulnote im Zeugnis steht.
In den Lebensregeln der Religionen stecken viele Werte, die nichts mit Leistung zu tun haben. Kein Mensch wird gedrängt, viel Geld zu verdienen, besonders klug zu werden oder sehr sportlich zu sein. Aber alle Menschen sollen freundlich und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Ein friedliches Miteinander ist wichtiger als die Leistung. In manchen Religionen ist das Streben nach Geld und Erfolg sogar ein Hindernis, um ins Paradies zu gelangen.
Religionen bieten also verschiedene Möglichkeiten für Menschen, besser mit dem Leistungsdruck umzugehen. Die Glaubensgemeinschaften versuchen, Hilfe und Fürsorge gerechter zu verteilen. Menschen, die mehr Geld haben, spenden zum Beispiel mehr an ihre Gemeinden. Damit kann die Gemeinde Angebote, wie Seelsorge, gemeinsame Essen oder Unternehmungen bezahlen, die allen nutzen. Also auch Menschen, die vielleicht weniger Geld bekommen oder denen es mal nicht so gut geht.
Religion ist in der heutigen Leistungsgesellschaft also ein beruhigendes Element, das Halt und Orientierung gibt.
