Kantor

- ist verantwortlich für die Musik der Gottesdienste
Mitglieder eines Chores und im Vordergrund der Kantor Doo-Jin Park beim Festgottesdienst
epd-bild/Hermann Bredehorst
Mitglieder des Chores "Cantiamo" der Kirchengemeinde Detmold-West singen, während der Kantor Doo-Jin Park beim Festgottesdienst auf dem Klavier spielt.

Der Begriff „Kantor" bezeichnet eine Musikerin oder einen Musiker, der oder die hauptverantwortlich oder nebenberuflich für die Musik der Gottesdienste und der anderen musikalischen Angebote einer Gemeinde zuständig ist. Kantoren gibt es in christlichen und jüdischen Gemeinden. In der jüdischen Gemeinde heißen sie „Chasan" oder „Chasanit".

Das Wort „Kantor" leitet sich von dem lateinischen Wort „canto" ab. Das bedeutet Sänger. Aufgabe des Kantors in der christlichen Gemeinde ist die für den Gottesdienst festgelegten Gesänge vorzusingen. Meistens begleitet er den Gesang auf der Orgel oder dem Klavier. Als verantwortliche Person für die musikalischen Angebote in einer oder mehreren Gemeinden oder einer Region leitet der Kantor auch Chöre, wie den Kirchenchor, den Kinderchor oder den Posaunenchor. Ist die Person für die musikalischen Angebote in der evangelischen Kirche für einen ganzen Kirchenkreis zuständig, wird die Person Kreiskantor genannt. Auf katholischer Seite wäre das der Domkantor.

Johann Sebastian Bach: Ein berühmter Kirchenmusiker und Kantor

Einer der berühmtesten Kantoren Deutschlands war der große Kirchenmusiker Johann Sebastian Bach. Auf ihn gehen die sogenannten Bach-Kantaten zurück. Eine Kantate ist ein Liedstück oder Musikwerk, das Bach passend zu dem Thema eines jeweiligen Sonn- oder Feiertages komponiert hat. Beispiele für Bach-Kantaten sind die Lieder „Nun komm, der Heiden Heiland", „Lobe den Herrn, meine Seele" und „Ein feste Burg".

Ein Kantor oder eine Kantorin haben Kirchenmusik studiert, entweder klassische Kirchenmusik oder an der Pop Akademie Popularmusik, also moderne und zeitgenössische Kirchenmusik. Nicht zwangsläufig muss es für diesen Beruf aber ein kirchliches Studium sein. Auch mit einem staatlichen Musikstudium ist es möglich, als Kirchenmusikerin oder Kirchenmusiker zu arbeiten. Von Vorteil ist es auch, wenn die Person Klavier spielen kann, im besten Fall natürlich Orgel.