Wie war die gesellschaftliche Situation zur Zeit Jesu?

Mann läuft über einen Weg in Israel
Toa Heftiba/Unsplash
Die meisten Menschen arbeiteten zur Zeit Jesu für wenig Geld in der Landwirtschaft, Fischerei oder erledigten einfache Hilfsarbeiten (Symbolbild).
Anonym
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Hallo. Jesus lebte in Israel. Israel wurde damals vom römischen Kaiser Augustus besetzt. Er bestimmte auch die Regeln in Israel. Römische Soldaten passten auf, dass die Israeliten sich daran hielten.

König Herodes, der in der Bibel genannt wird, war vom Kaiser eingesetzt und herrschte über einen Teil Israels. Er war aber abhängig vom römischen Reich. Er war also ein Statthalter. Das ist jemand, der anstelle des Kaisers dort herrscht. Ein bekannter Statthalter aus der Bibel ist zum Beispiel Pontius Pilatus. Er kommt auch im christlichen Glaubensbekenntnis vor.

Aufstände gegen die römischen Besetzer

Es gab also in der Gesellschaft römische Soldaten und römische Amtsträger, die viel Macht hatten. Gegen diese römische Besatzung gab es immer wieder Aufstände von unterschiedlichen Gruppen. Einige mächtige Römer vermuteten auch, dass Jesus einen Aufstand plante. Diese Anschuldigung führte dann zu seiner Kreuzigung.

Die Religion der Israeliten war das Judentum. Hier gab es Priester und Schriftgelehrte, die in Fragen der Religion das Sagen hatten. Die verschiedenen Richtungen, wie die Pharisäer, Sadduzäer und andere, waren sich in vielen Fragen im Judentum nicht einig.

Wenige Reiche und viele Menschen mit weniger Besitz

Bei den übrigen Menschen in Israel waren Reichtum und Wohlstand sehr ungleich verteilt: Es gab wenige Menschen, die als Großgrundbesitzer viel Land, Vieh und Reichtum hatten. Menschen, die weder reich noch arm waren, waren beispielsweise Handwerker so wie der Vater von Jesus. Joseph war nämlich Zimmermann und baute Häuser und Dächer. Die meisten Menschen arbeiteten für wenig Geld in der Landwirtschaft, Fischerei oder erledigten einfache Hilfsarbeiten.

Frauen hatten in der Gesellschaft wenig Rechte. Deshalb war es besonders, dass Jesus auch mit Frauen sprach und sie zu seinen Schülerinnen gehörten. Menschen, die eine Krankheit hatten, wurden häufig aus den Städten ausgeschlossen. Menschen mit geistigen Krankheiten wurden behandelt, als wären sie von bösen Geistern besessen. Die Bibel berichtet, dass Jesus besonders zu diesen Menschen ging und für sie da war und ihnen half. Das war damals etwas sehr Besonderes.