Lebensregeln im Hinduismus

- die Verhaltensregeln Yama und Niyama
Ein Hindu betet morgens am heiligen indischen Fluss Ganges
Jedraszak/istockphoto/Getty Images
Viele Hindus leben nach den Regeln der ewigen Ordnung. In ihnen ist festgelegt, wie die Religion ausgeübt wird, wie gefeiert und gefastet wird, wie Essen zubereitet wird und vieles mehr.
Ghurucharan Raveendran
Text von

Oberste Regel für Hindus ist es, dem Sanatana Dharma zu folgen. Er gilt als ewige Ordnung, die Hindus Orientierung im Leben gibt. Wer sein Leben danach ausrichtet, führt ein erfülltes Leben. Zum Sanatana Dharma zählen viele Regeln. Der Begriff "Yama" beschreibt die Verhaltensregeln im Umgang mit anderen. Der Begriff "Niyama" steht für die Regeln im Umgang mit sich selbst.

Das sind die wichtigsten Yama-Richtlinien:

Ahimsa (Gewaltlosigkeit): Jeder Mensch soll respektvoll mit anderen Lebewesen umgehen und auf sie Rücksicht nehmen. Denn alle haben ein Recht darauf, in Sicherheit zu leben. Aus diesem Grund sind viele Hindus Vegetarier, das heißt sie verzichten beim Essen auf Fleisch.
Satya (Wahrheit): Jeder Mensch soll ehrlich sein. Er soll das sagen, was er wirklich meint und nur Dinge tun, die keinem schaden.
Asteya (Nicht-Stehlen): Jeder Mensch soll mit dem zufrieden sein, was er hat und nicht Dinge von anderen Menschen haben wollen.
Brahmacharya (Enthaltsamkeit): Jeder Mensch soll lernen, seine Sinne und Begierde zu kontrollieren. So kann er sich besser auf seine Entwicklung konzentrieren.
Aparigraha (Nicht-Besitzgier): Jeder Mensch soll verstehen, dass er nicht mehr haben muss, als er zum Leben braucht. Besitz macht nicht glücklich.

Das sind die wichtigsten Niyama-Richtlinien:

Saucha (Reinheit): Jeder Mensch soll seinen Körper pflegen und sich um seine Gesundheit kümmern. Auch das Innere des Menschen soll rein bleiben, etwa von schlechten Gedanken und Gefühlen.
Santosha (Zufriedenheit): Jeder Mensch soll stets zufrieden mit seiner Lebenssituation sein.
Swadhyaya (Selbststudium): Jeder Mensch soll von religiösen Texten lernen.
Ishwara Pranidhana (Verehrung Gottes): Jeder Mensch soll auf Gott vertrauen und sich ihm hingeben.

Zudem gibt es soziale Pflichten für jeden Hindu. Sie haben zum Ziel, dass es allen Menschen gut geht. Ein Beispiel dafür ist "Dhana", das bedeutet Spenden für Bedürftige zu geben. Das Befolgen dieser Regeln führt zu einem guten Miteinander und generiert gutes Karma - wer Gutes tut, dem passiert auch Gutes.

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