Für andere Menschen da zu sein ist für Jüdinnen und Juden ein wesentlicher Bestandteil ihres Glaubens.
Sie orientieren sich an 613 Geboten und Verboten, den Mizwot. Diese regeln, wie Menschen miteinander umgehen sollen, sich in der Not helfen oder für Zusammenhalt in der Gesellschaft sorgen. Die bekanntesten Mizwot sind die Zehn Gebote. Die Grundlage für ein gerechtes und friedliches Zusammenleben schaffen die Gebote fünf bis zehn. So schützt zum Beispiel das sechste Gebot das Leben aller: „Du sollst nicht morden.“ Und das neunte Gebot erinnert daran, immer aufrichtig zu sein und die Wahrheit zu sagen. Wenn alle Menschen in Sicherheit leben und ehrlich zueinander sind, gibt es Gerechtigkeit.
Auch die Pflicht im Judentum zu spenden hat das Ziel, dass Menschen einander helfen. Sie heißt auf Hebräisch „Zedaka" und bedeutet übersetzt „Wohltätigkeit“. Die Spende kann Geld sein für Arme. Jüdinnen und Juden können aber auch in ihrer Freizeit Hilfsorganisationen unterstützen. Jede und jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen, dass es allen gut geht. Dabei ist es egal, ob die Menschen, die Hilfe bekommen, jüdisch sind oder nicht. Kein Mensch soll Not leiden. Diese aktive Hilfe heißt auch "Gemilut Chassadim“, das bedeutet „gütige Taten“.