Adam und Eva gelten als die ersten Menschen auf der Erde. Sie wurden von G‘tt geschaffen und haben im Paradies, dem Garten Eden, gelebt. Nachdem sie eine Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten, mussten sie das Paradies verlassen.
Die Geschichte von Adam und Eva steht am Anfang der hebräischen Bibel, genannt Tanach, und in der christlichen Bibel. Sie kommt im Schöpfungsbericht vor, der von der Erschaffung der Welt erzählt. Der Schöpfungsbericht wurde ursprünglich in der hebräischen Sprache geschrieben. Im Hebräischen heißen die beiden ersten Menschen Adam und Chawa. Chawa leitet sich vom Verb „chawah" ab und bedeutet „leben" oder „atmen".
Im Schöpfungsbericht steht, dass G’tt Adam und Eva am sechsten Tag der Schöpfung erschaffen hat. An einer anderen Stelle der Bibel steht, dass G‘tt Adam aus Erde gemacht hat. Daher leitet sich auch sein Name ab: Das hebräische Wort für Erdboden heißt „Adama“. Zur Erschaffung von Eva gibt es zwei Stellen. Zuerst steht im Text, dass Adam und Eva zusammen von G'tt geschaffen wurden. An einer späteren Stelle steht, dass G'tt Eva aus der Seite von Adam gemacht hat.
Laut Schöpfungsbericht wurden Adam und Eva im göttlichen Ebenbild erschaffen. Was genau damit gemeint ist, steht nicht im Text. Es bedeutet in jedem Fall, dass den Menschen etwas mit G’tt verbindet.
Nach ihrer Erschaffung lebten Adam und Eva im Garten Eden, der auch als Paradies bekannt ist. Adam bekam von G’tt die Aufgabe, den Tieren Namen zu geben. Ansonsten lebten Adam und Eva mit den Tieren und Pflanzen friedlich zusammen.
Adam und Eva lernen Gut und Böse kennen
Adam und Eva durften im Garten Eden alle Früchte essen, außer die vom Baum der Erkenntnis. Diese Regel hatte G'tt aufgestellt. G’tt hatte Adam gesagt, dass wenn er und Eva vom Baum der Erkenntnis essen sollten, sie am gleichen Tag sterben würden. Die Schlange im Garten sagte zu Eva, dass das nicht stimmen würde. Sie würden nicht sterben, wenn sie die Frucht essen. Stattdessen würden sie mehr sein wie G'tt. Denn sie würden dann Gutes und Böses unterscheiden können. Eva und Adam waren fasziniert von der Frucht des Baumes und sind neugierig geworden. Dann haben beide von der Frucht gegessen. Als sie das getan hatten, lernten sie Gut und Böse kennen. Das Leben in völliger Harmonie, das sie zuvor gelebt haben, war damit nicht mehr möglich. Als Folge mussten sie das Paradies verlassen und konnten nicht mehr zurück. Ein Engel mit einem Feuerschwert hat von da an den Eingang zum Garten Eden bewacht.
In der christlichen Auslegung gilt dieses Ereignis als Sündenfall. Der Mensch lebte ab diesem Zeitpunkt getrennt von G'tt. Im Zweiten Testament der Bibel steht, dass ein Mensch die Trennung von G'tt brachte (Adam) und ein anderer Mensch die Versöhnung mit Gott möglich macht (Jesus).
Aus jüdischer Sicht gibt es keinen Sündenfall. Es gibt Auslegungen, die das Essen der verbotenen Frucht als göttlichen Plan deuten. Weil Adam und Eva Gut und Böse kennengelernt hatten, konnten sie danach bewusst entscheiden, was sie tun und was nicht. Das gilt für Menschen bis heute.