Jom HaSchoa

- Tag des Erinnerns an mehr als sechs Millionen ermordete Jüdinnen und Juden
Kuppel Halle der Namen
Snowscat/Unsplash
Die bedeutendste Stätte der Erinnerung an die während des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden ist Yad Vashem in Jerusalem.
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Jom HaSchoa (Hebräisch: יום השואה) ist ein besonderer Trauertag im jüdischen Kalender. Er erinnert an die sechs Millionen jüdischen Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden. Diese Verbrechen heißen in nicht-jüdischen Kreisen Holocaust und in jüdischen Kreisen Schoa (Hebräisch: שואה).

Jom HaSchoa ist jedes Jahr am 27. Nisan, das ist ein Datum im jüdischen Kalender, das meist in den April oder Mai fällt. Jom HaSchoa ist ein Tag des Erinnerns und des Innehaltens, das bedeutet den Alltag unterbrechen. In vielen jüdischen Familien und Gemeinden auf der ganzen Welt gibt es an diesem Tag Gedenkveranstaltungen verschiedener Art. Dazu gehören zum Beispiel:
• das Anzünden von Kerzen für die Ermordeten,
• das Singen oder Sprechen von Trauergebeten (zum Beispiel das Kaddisch als jüdisches Totengebet),
• das Erzählen von Menschen, die die Schoa erfahren oder erlebt haben,
• das Lesen von Namen der Opfer, damit die Menschen sie nicht vergessen.

In Israel, wo viele Jüdinnen und Juden leben, gibt es noch ein besonderes Ritual: Am Morgen von Jom HaSchoa ertönt eine laute Sirene. Für zwei Minuten stehen alle Menschen still, sogar Autos, Busse und Bahnen bleiben auf den Straßen stehen.

Die Schoa war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sie mahnt bis heute, wachsam zu sein gegen Rassismus, Hass und Ausgrenzung. Wer erinnert, übernimmt Verantwortung. Wer zuhört, zeigt Respekt. Und wer aus der Geschichte lernt, hilft, dass so ein Verbrechen wie die Schoa nie wieder geschieht.