Ruth Pfau

- die Mutter der Leprakranken
Ruth Pfau, Lepraärztin im Marie-Adelaide-Lepra-Krankenhaus in Karatschi in Pakistan
epd-bild/Friedrich Stark
Ruth Pfau war in Pakistan eine lebende Legende. Die deutsche Lepra-Ärztin lebte über 50 Jahre in der Hafenstadt Karatschi, wo sie 1960 als junge Medizinerin mit dem Schiff anlandete.
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Dr. Ruth Pfau wurde 1929 in Leipzig geboren und hat nach dem Krieg in Deutschland Menschen in Pakistan und Afghanistan in der Not und bei Krankheiten geholfen.

Der Tod ihres Bruders machte sie sehr traurig, und sie begann nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Dabei fand sie zu Gott und wurde gläubige Christin. Aus ihrem Glauben heraus wollte sie kranken und armen Menschen helfen – deshalb studierte sie Medizin und trat 1957 in einen katholischen Orden ein.

Eigentlich sollte sie als Ärztin nach Indien gehen, doch durch einen Zwischenstopp kam sie nach Pakistan. Dort sah sie zum ersten Mal Leprakranke, die ausgestoßen am Rand der Stadt lebten. Sie erinnerte sich an das, was Jesus über Nächstenliebe gesagt hatte – und blieb. Mit viel Mut, Liebe und Kraft behandelte sie die Kranken, lebte mit ihnen und gab ihnen ihre Würde zurück. Sie sagte oft, dass ihr Glaube sie stark gemacht habe.

Aus einer kleinen Hütte wurde ein großes Krankenhaus, das heute in ganz Pakistan bekannt ist. Ruth Pfau half auch in Afghanistan, versorgte Flüchtlinge und war bei Erdbeben und Fluten für viele Menschen da. Sie glaubte daran, dass jeder Mensch von Gott gewollt ist – egal wie krank oder arm er ist. Bis ins hohe Alter arbeitete sie für andere.

Am 10. August 2017 starb sie mit 87 Jahren in Pakistan. Die Menschen dort nannten sie liebevoll „die Mutter der Leprakranken“.

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