Hallo Miriam. Die Bibel wurde über viele Jahrhunderte hinweg verfasst und später immer wieder verändert. Mit den zwei Schöpfungserzählungen des Ersten Testaments verdeutlichten ihre Autoren, dass alles Leben von Gott geschaffen wurde. Dazu gehören natürlich die Menschen. Im hebräischen Wortlaut heißt das Wort "Adam" "Mensch". Aus dem ersten Menschen wurde dann "Eva", die "Lebenspendende" geschaffen. Das erste Menschenpaar war geschaffen.
Auf Eva wird in den Stammbäumen der Bibel alles zurückgeführt. Gott hatte sie ins Leben gerufen, damit Adam nicht alleine bleiben musste. Sie ist also eine gleichgestellte Partnerin.
Im Laufe der Geschichte haben Männer oft zu erklären versucht, dass Frauen angeleitet werden müssen, weil sie sonst Fehler begehen. Sie bekamen nämlich auch die Schuld zugeschoben, dass alle das Paradies verlassen mussten. Das wird Sündenfall genannt.
In der Zeit des Zweiten Testaments hieß es dann, der Mann solle das "Haupt" der Frau sein, so wie Jesus Christus über allen Menschen, auch dem Mann steht. Manche lasen daraus, Frauen sollten den Männern immer untertan sein. In der Folge waren Frauen viele Jahrhunderte lang weniger wert und wurden ungerecht behandelt.
Weil es aber über viele Jahrhunderte hinweg Männer waren, die die Bibeltexte untersuchten und erklärten, sind Frauen noch immer nicht überall gleichberechtigt. In manchen Gemeinden sollen Frauen "Untertan" des Mannes bleiben, in anderen Gemeinden haben Frauen die gleichen Rechte wie Männer.
Die Bibel ist eine Hilfestellung für den christlichen Glauben. Gott macht keinen Unterschied zwischen Menschen, weder nach Herkunft noch Geschlecht noch sonst einer anderen Eigenschaft. Denn Gott hat uns in Jesus Christus die Möglichkeit eröffnet, eine Gottesbeziehung zu führen, ohne selbst eine Leistung erbringen zu müssen. Gott liebt nämlich alle Menschen bedingungslos und gleich.