Musik spielt eine große Rolle im religiösen Leben von Jüdinnen und Juden. Bereits in der hebräischen Bibel stehen Geschichten, wie das Volk Israel Musik gebraucht hat, um G'tt zu loben und zu ihm zu beten. Auch das biblische Buch der Psalmen betont die Bedeutung der Musik: Wenn es um das Lob G'ttes geht, tauchen immer wieder Lieder und Instrumente auf. Sie sind also ein Ausdruck der Freude an G'tt. Aber auch heute noch ist Musik fester Bestandteil der jüdischen Gottesdienste und Feiertage.
Moses' Schwester Mirjam hat gesungen und Tamburin gespielt, König David war äußerst begabt an der Harfe und die Leviten, die früher zuständig waren für den Tempeldienst, bliesen in das Schofar; das ist ein Instrument, das in der Regel aus einem Widderhorn besteht. Außerdem haben die Leviten als Chor die Lieder der Psalmen im Tempel gesungen. Neben Geschichten, in denen Musik vorkommt, sind in der hebräischen Bibel auch eine ganze Reihe von Liedern überliefert. Musik ist also in der jüdischen Tradition fest verankert - egal, ob es sich um Gesang oder Instrumentalmusik handelt.
Jüdische Musik im Gottesdienst und bei Festen
Wenn sich jüdische Gemeinden heute zum Gottesdienst versammeln, leitet ein Kantor, manchmal auch eine Kantorin, den Gesang in der Synagoge. Dieser Gesang ist a cappella, es gibt also keine Instrumente zur Begleitung. Zu bestimmten Anlässen kommt auch heute noch das Schofar zum Einsatz: Das Blasen des Widderhorns an Feiertagen wie Rosch Haschana oder Jom Kippur ruft zur inneren Umkehr auf.
Darüber hinaus ist Musik auch Bestandteil jüdischer Hochzeiten oder der Bar Mizwa und Bat Mizwa. Bekannte Lieder und Tänze wie der „Hava Nagila" verbreiten bei den Festen eine fröhliche Atmosphäre, schaffen ein Gefühl der Verbundenheit und wecken Erinnerungen bei vielen Jüdinnen und Juden.