Hallo. Kopfbedeckungen spielen im Alltag und beim Beten in vielen Religionen eine wichtige Rolle. Dabei sind die Regeln für Männer und Frauen unterschiedlich. Auch die Formen von Bedeckungen sind in den einzelnen Religionen sehr unterschiedlich.
Kopfbedeckungen bei Männern werden häufig beim Gebet aufgesetzt
Es gibt Hüte, Kappen, Tücher und vieles mehr. Bei den Männern gibt es in den abrahamitischen Religionen, also im Judentum, Christentum und Islam häufig Kappen, die den Hinterkopf bedecken. Im Judentum heißt die Kopfbedeckung der Männer „Kippa", die beim Betreten der Synagoge getragen wird. Besonders orthodoxe Juden tragen sie den ganzen Tag, manchmal auch unter einem Hut. Diese Form der Kopfbedeckung hat sich im katholischen Christentum als Teil der Kleidung von Priestern und Bischöfen erhalten. Muslime tragen während des Gebets eine Gebetsmütze, die Kufi oder Takke genannt wird.
Eine weitere Religion mit auffallender Kopfbedeckung ist die Sikhi. Dort tragen die Männer kunstvoll geflochtene Turbane. Sie sind aber eigentlich keine religiöse Kopfbedeckung, sondern sollen die ungeschnittenen Haare (Kesh) zusammenhalten, die als Zeichen der Hingabe an Gott verstanden werden.
Kopfbedeckungen bei Frauen werden häufiger im Alltag getragen
Bei den Frauen haben sich verschiedene Kopfbedeckungen entwickelt. Das bekannteste Beispiel ist der Hidschab bei Musliminnen, der die Haare verhüllen soll. Auch im Judentum und im Christentum gibt es Beispiele für religiöse Kopfbedeckungen für Frauen. In den Briefen des Paulus in der Bibel steht zum Beispiel, dass Frauen ihren Kopf bedecken sollen, wenn sie beten. Deswegen tragen auch heute noch vor allem in Ost- und Südeuropa sowie in Südamerika Frauen ein Kopftuch in der Kirche. Auch in baptistischen Gemeinden tragen viele Frauen solche Tücher. Die Kleidung von christlichen Nonnen erinnert ebenfalls daran. Früher sollten auch alle verheirateten Frauen ein Kopftuch tragen, die sogenannte Haube, um deutlich zu machen, dass sie bereits mit einem Mann verheiratet sind. Auch im Judentum gibt es diese Tradition. Besonders in orthodoxen Gemeinden tragen auch heute noch viele verheiratete Frauen ein Kopftuch. Andere tragen stattdessen eine Perücke.
Wo Kopfbedeckungen unerwünscht sind
In vielen anderen Religionen gibt es entweder keine einheitliche Vorschrift für Kopfbedeckungen oder sie gelten sogar als unpassend. So ist zum Beispiel heute in vielen Kirchen das Tragen von Hüten oder Mützen verboten, in anderen wird zumindest höflich zum Abnehmen der Kopfbedeckung aufgefordert.