Stiftszelt

- Ort der Begegnung mit Gott
Stiftshütte in Israel
©Ruk7/ CC BY-SA 3.0 /Wikimedia Commons
Ein Modell der Stiftshütte ist aufgebaut im Timna Park in Israel.
07.03.2024 - 16:39

G'tt selbst befiehlt Mose (Mosche) die Errichtung des Stiftszelts im zweiten Buch der Tora und erläutert es ihm sehr genau. Sie, Israels Söhne, sollen mir ein Heiligtum schaffen, so werde ich unter ihnen wohnen. Aber G'tt wohnt nicht wirklich in diesem Zelt. Dieses Heiligtum, in dem Jüdinnen und Juden G’tt begegnen können, heißt auf Hebräisch Mischkan. G’tt befahl Mose (Mosche) diesen heiligen Ort zu errichten, damit alle Israeliten G’tt ganz nah sein können. In der Tora steht häufig statt „Mischkan“ aber auch Ohel Moed. Das wird auch übersetzt mit „Zelt der Begegnung“. Darum steht in einigen deutschen Bibelübersetzungen: Zusammenkunftsbestimmungszelt. Diese Bezeichnung drückt aus, dass das Zelt, der „Mischkan“, auch dafür da ist, damit Menschen einen Ort haben, um dort gemeinsam G’tt zu begegnen.

Und als die Israeliten auf der Wanderung von Ägypten ins gelobte Land „Israel“ waren, das ihnen von G'tt versprochen wurde, brauchten sie ein Heiligtum, das sie aufbauen, abbauen und mitnehmen konnten. Deshalb war dieses Heiligtum damals ein Zelt. Im Text der Tora steht auch sehr genau, wie das Zelt ab- und aufzubauen ist. Bestimmte Israeliten aus dem Stamm Levi hatten die Aufgabe, dieses abgebaute Zelt mit seinen Einrichtungsgegenständen und die Bundeslade zu transportieren. Außerdem fanden viele Verkündigungen von göttlichen Offenbarungen an Moses (Mosche) direkt am Stiftszelt statt.

Weil das Stiftszelt für alle Israeliten große Bedeutung hatte, stand es damals auch in der Mitte der jüdischen Siedlung auf der Wanderung. Alle anderen Zelte wurden um dieses Stiftszelt herum aufgebaut. In den weiteren Kapiteln der Tora steht ausführlich beschrieben, aus welchen Materialien, Stoffen, Hölzern und in welchen Farben, aber auch wie groß der „Mischkan“ sein soll. In der Tora stehen außerdem noch die Anleitungen zum Bau von Einrichtungsgegenständen des Heiligtums. Dazu gehören die Bundeslade, in der die 10 Gebote aufbewahrt wurden, die Menora, einen Ölleuchter mit sieben Lichtern und der Altar.

Nach der Wanderung der Israeliten aus Ägypten und ihrer Ankunft im gelobten Land „Israel“, schildert die hebräische Bibel, dass der „Mischkan“ zuerst auf dem Hügel Shilo aufgebaut wurde. Dieser Platz befindet sich ungefähr 30 km nördlich von Jerusalem. Später ist der „Mischkan“ noch an anderen Orten aufgebaut worden, bis schließlich der König Salomon es mit allen Einrichtungsgegenständen nach Jerusalem bringen ließ.

Die Tora, also die hebräische Bibel, beschreibt ausführlich den Einzug des „Mischkan“ nach Jerusalem und dessen Einlagerung im ersten jüdischen Tempel. Dieser erste jüdische Tempel ist wie das Heiligtum mit dem Stiftszelt aufgebaut, nur nicht mehr aus Stoff, sondern aus Stein und wertvollen Hölzern. Er befand sich auf dem Tempelberg in Jerusalem. Dieser Tempel und seine Nachfolger ersetzten den „Mischkan“ sowie das Stiftszelt.

Leider ist das Stiftszelt heute nicht mehr erhalten. Aber es gibt mehrere Nachbauten, die nicht nur im Internet angeschaut, sondern auch besucht werden können.