Geschichte des Judentums

- Wie kam der jüdische Glaube in die Welt?
Gemälde von Abraham
epd-bild/Erich Lessing/akg-images GmbH
Abraham ist der gemeinsame Urvater im Judentum, Christentum, Islam, Bahaitum und anderen Religionen.
16.08.2022 - 17:29

Früher glaubten die meisten Menschen an viele Götter. Das nennt man Polytheismus. Doch vor ungefähr 3.500 Jahren erzählte ein Mann den Menschen zum ersten Mal davon, dass es nur einen einzigen Gott gibt, der das ganze Universum, die Erde und alle Lebewesen erschaffen hat. Auch die Menschen. Dieser Schöpfer sollte allmächtig und gütig sein, allen Lebewesen helfen und den Menschen Fehler verzeihen und Sünden vergeben. Der Mann, der von diesem Gott erzählte, hieß Abraham. Er wurde der Urvater der Jüdinnen und Juden.

Die Bibel berichtet, dass Gott Abraham zuerst einen schweren Test bestehen ließ und dann einen Bund mit ihm geschlossen hat. Abraham sollte vielen Menschen von ihm, dem einen Gott, erzählen und sie sollten nur noch an ihn glauben. Dafür versprach Gott Abraham für seine Familie und sein Volk das "gelobte Land". Aus Abraham und seinen Nachkommen entstand das Volk der Israeliten, und das gelobte Land hieß Kanaan. Abraham selbst war ursprünglich Aramäer aus Ur in Chaldäa. Kanaan lag ungefähr im heutigen Israel. Dort sollte es Abrahams Kindern, Enkeln, Urenkeln und allen anderen Nachfahren gut gehen.

Abraham war mit der Abmachung einverstanden und verbreitete den Glauben an den einen Gott so gut er konnte. Dabei halfen ihm später Mose und viele andere Propheten. Trotzdem dauerte es viele Jahre, bis Abrahams Familie und sein Volk endlich in dem gelobten Land Kanaan ankamen. Denn mit der Botschaft von dem einen Gott waren längst nicht alle einverstanden. Auch einige Herrscher machten sich Abraham und seine Nachfolger zum Feind. 

Die Bibel erzählt von der Flucht der Israeliten aus Ägypten. Abraham wusste von Gott, dass seine Nachkommen 400 Jahre dort leben müssten. Durch Plagen und Wunder wurde der Auszug möglich. Von einer 40 Jahre langen, mühsamen und gefährlichen Wanderung des Volkes durch die Wüste ist die Rede. Gott erneuerte seinen Bund durch Mose und die Tora, doch die Geschichten findest du im Buch Exodus. Die ganze Geschichte des Judentums steht in den Fünf Büchern Mose. Jüdinnen und Juden nennen sie Tora. Sie ist ihre heiligste Schrift.

Die fünf Bücher Mose gehören auch zum Ersten Testament im Christentum. Nicht nur Gläubige im Judentum und im Christentum glauben an Abraham und seine Geschichte, auch Gläubige im Islam, Bahai und Anhängende weiterer Religionen, die sich später aus dem Judentum entwickelt haben. Weil Abraham ihr gemeinsamer Urvater ist, nennt man sie alle auch "abrahamitische Religionen".

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