Hallo. Die Inka hatten keine heilige Schrift, in denen Rituale oder Glaubensinhalte beschrieben sind. Nur die spanischen Eroberer haben im 15. Jahrhundert aus ihrer Sicht einige der Rituale beschrieben. Forschende versuchen bis heute, aus diesen Aufzeichnungen viel über die Religion der Inka zu erfahren.

Die Inka nannten sich auch „Söhne der Sonne“, da sie ihre Herkunft auf den Sonnengott zurückführten. Neben Inti verehrten sie auch die Mondgöttin Mama Quilla und die Erdgöttin, Pachamama.

Bei Festen und besonderen Anlässen brachten die Inka dem Sonnengott Inti Opfer dar und baten um gutes Wetter für eine reiche Ernte, um Erfolg in Feldzügen oder um ein langes und gesundes Leben für ihren Herrscher. Selbst nach ihrem Tod nahmen die Herrscher noch an den Festen teil. Ihre Körper wurden einbalsamiert und als Mumien weiter bedient und ehrfürchtig behandelt. Auch in Machu Picchu fanden Forschende Tempel mit Altären für Opfergaben und Bänke für die Präsentation der Mumien.

Bestandteil der Feste waren auch Tänze, Gesänge und Spiele ebenso wie Beichten, Reinigungszeremonien und Fasten. Für die rituelle Reinigung wuschen sich die Inka in fließendem Wasser oder Flüssen. In Machu Picchu fanden Archäologinnen und Archäologen ein fortschrittliches Wassersystem, das Wasser von zwei Quellen durch die ganze Stadt in 16 Brunnen leitete.

Die wichtigsten Feste waren die Sonnenwenden im Sommer und im Winter. Deswegen war auch die Beobachtung des Sonnenlaufs wichtig für die Inka. Einige Ruinen in Machu Picchu dienten wahrscheinlich der Sonnenbeobachtung, unter anderem ein großer hoher Fels, den die Inka direkt aus dem Berg herausgeschlagen hatten. Ähnlich wie eine Sonnenuhr, zeigt der Schatten dieses Felsens den Sonnenstand an: Am Tag der Sonnenwende wirft der Fels keinen Schatten.

Der Sonnengott Inti ist heute noch symbolisch auf den Flaggen von Argentinien und Uruguay zu sehen.