Wie feiern tibetische Buddhisten Losar?

Anonym

Das tibetische Neujahrsfest Losar dauert drei Tage. Viele Buddhistinnen und Buddhisten schmücken ihre Häuser und sich selbst, trinken mit der ganzen Familie Butter-Tee, tragen Opfergaben in die Klöster und begrüßen das neue Jahr mit Musik, Tanz und sportlichen Wettkämpfen.

Vor dem Fest nähen viele Tibeter neue Gebetsfahnen, bringen ihre Häuser auf Hochglanz und dekorieren sie. Zum Fest selbst tragen alle ihre schönsten Kleider und ihren kostbarsten Schmuck. Während der Festtage gibt es an verschiedenen Orten unterschiedliche Rituale.

Fast überall beginnt Losar mit einem Familienfest. Viele beten gemeinsam am Familienaltar und reichen sich gegenseitig Buttertee. Er schmeckt wie fettige Brühe, ist sehr nahrhaft und besteht aus Butter von tibetischen Yak-Kühen und grünem Tee. Zum Festessen gibt es noch andere spezielle Gerichte. In manchen Familien gehört auch eine Rauchzeremonie zum Festritual.

Am zweiten Tag strömen viele Pilgernde mit Opfergaben in Scharen in die Klöster. Sie hoffen, dass unter den Mönchen auch ein Erleuchteter ist. Denn nach ihrem Glauben entwickeln die gemeinsamen Gebete dann ganz besondere Kräfte.
Die Mönche führen an diesem Tag zu Ehren ihrer Religion spezielle Maskentänze auf. Sie sollen schlechtes Karma auflösen und damit Unheil verhindern.

Am dritten und vierten Tag feiern die Menschen an vielen Orten eine Neujahrsparty mit viel Musik, Tanz und sportlichen Wettkämpfen. Die Religion spielt an diesen Tagen kaum noch eine Rolle.

Direkt nach den Losar-Tagen beginnt das Gebets-Fest Mönlam. Dazu gehören öffentliche Lehrveranstaltungen und Debatten, in denen die Mönche großer Klöster ihr Wissen messen. Das erste Fest dieser Art organisierte Je Tsongkhapa, der Gründer der Gelugpa-Tradition, der auch der Dalai Lama angehört. Heute nehmen auch viele andere tibetische Buddhistinnen und Buddhisten an Mönlams teil.