Fasten im Hinduismus

- jeder entscheidet für sich selbst
Obst und Wasser in Schalen, im Vordergrund eine hohe, brennende Öllampe.
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Für Hindus gibt es viele Gründe zu fasten. Sie wollen vielleicht ihrem Gott nahe sein oder um Vergebung bitten. Auch politische Gründe sind möglich. Ob und wie Hindus fasten, entscheidet aber jeder selbst.
06.07.2016 - 18:28

Viele Hindus fasten, um für etwas zu büßen und die Seele zu reinigen, um einen Segen für jemanden zu erbitten oder um eine Gottheit zu ehren oder ihr nahe zu sein. Wer wann wie lange auf welche Weise fastet, entscheidet dabei jeder für sich selbst. Feste Fastenzeiten oder Fastenrituale sind im Hinduismus nicht vorgeschrieben.

Viele Anhängerinnen und Anhänger von Shiva fasten zum Beispiel an seinem Ehrentag Shivaratri, die Anhängerinnen und Anhänger Krishnas dagegen zu seinem Geburtstag Janmasthami. Andere Hindus bitten ihre Gottheiten um Gesundheit oder um die Vergebung der eigenen Sünden. Wieder andere fasten regelmäßig, um ihren Gott gnädig zu stimmen oder um ihm nahe zu sein. Gurus leben oft sehr asketisch und verzichten über lange Zeit auf viele Dinge.

Manche Hindus fasten auch aus politischen Gründen und lassen die Medien über sich berichten. Sie wollen mit ihrem Verzicht auf Nahrung auf Unterdrückung, Verfolgung, Ungerechtigkeiten und Bestechung aufmerksam machen. Damit folgen sie ihrem Vorbild Mahatma Gandhi, der auf diese Weise auf Missstände hingewiesen hat.