Überall auf der Welt gibt es Streit und ungelöste Konflikte. Familien und Nachbarn zerstreiten sich, manchmal hassen sich sogar Fans von unterschiedlichen Fußballmannschaften. Frieden kann Unterschiedliches bedeuten: Dass es keinen Streit im Freundeskreis gibt, dass Gruppen oder Völker lernen zusammenzuleben, obwohl sie vorher Feinde waren, oder dass Kriege zwischen Ländern aufhören. In all diesen Situationen gibt es immer wieder Menschen, die Zerstrittene zusammenbringen und miteinander versöhnen wollen. Das sind Friedensstifter.
Religion kann eine Motivation sein, um sich für Frieden einzusetzen. Ein Beispiel dafür ist der frühere US-amerikanische Präsident Jimmy Carter. Er war ein gläubiger Christ und Jesus ein Vorbild für ihn. Seine Worte waren ihm sehr wichtig. In der Bergpredigt hatte Jesus gesagt: „Selig sind, die Frieden stiften“. Und Jimmy Carter versuchte, sich auch als Präsident eines sehr mächtigen Landes daran zu halten. Als Vermittler half er unter anderem dabei, einen jahrzehntelangen Krieg zwischen Israel und Ägypten zu beenden.
Ein besonderer Friedensstifter: Nelson Mandela
Ein weiterer besonderer Friedensstifter ist Nelson Mandela. Er war ein Mensch, der es geschafft hat, zwei lange miteinander verfeindete Gruppen wieder näher zusammenzubringen. In seinem Heimatland Südafrika herrschte über viele Jahre eine kleine weiße Minderheit über eine große schwarze Mehrheit. Die schwarzen Menschen durften nicht die guten Schulen besuchen, ihren Beruf nicht frei wählen und nicht einmal denselben Gehweg benutzen wie die Weißen. Dieses System der Trennung von Menschen nach ihrer Hautfarbe nennt man Apartheid.
Mandela setzte sich schon als Jugendlicher für die Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen ein. Die Weißen sahen das als Bedrohung und sperrten Mandela ein. Viele Jahre saß er auf einer kleinen Insel im Gefängnis und wurde von Gefängniswärtern geschlagen und sehr schlecht behandelt. Nach seiner Freilassung schaffte Mandela es, dass die Apartheid ohne Gewalt zu Ende ging. Die Weißen sahen ein, dass sie nicht länger eine so große Mehrheit unterdrücken konnten. Mandela wurde Präsident von Südafrika und gründete „Versöhnungskommissionen“, um die Vergangenheit aufzuarbeiten und für die Zukunft einen Weg des Zusammenlebens zu finden. Auch privat lebte er seine Vorstellung von Frieden: Er traf sich mit seinen ehemaligen Gefängniswärtern und vergab ihnen.
Was wir alle für den Frieden tun können
So vielfältig wie die Probleme auf der Welt sind, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, selbst etwas zum Frieden beizutragen. Zum Beispiel, indem wir einander zuhören und gemeinsam nach Lösungen für Konflikte suchen.
Jede und jeder kann ein Friedensstifter oder eine Friedensstifterin sein, auch du.