Was hat Papst Franziskus in den letzten Jahren verändert? Und was ist seine Rolle in der heutigen Gesellschaft?

Anonym
04.09.2019 - 16:21

Papst Franziskus hat seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 viele Dinge öffentlich angesprochen, mit denen sich die katholische Kirche vorher nur selten beschäftigt hat. Er verurteilt zum Beispiel Ungerechtigkeiten gegenüber armen oder homosexuellen Menschen, sexuellen Missbrauch in der Kirche, Streitigkeiten zwischen den Religionen und die Vergötterung des Geldes, weil reiche Menschen mehr Macht haben als andere.
Er selbst möchte vieles ändern und mit gutem Vorbild voran gehen.

Franziskus möchte zum Beispiel, dass die Kirche sich verstärkt für die Armen und für andere Menschen einsetzt, denen es nicht gut geht. Aus Respekt ihnen gegenüber lebt er selbst bescheidener als seine Vorgänger. Damit möchte er ein Vorbild für die Gesellschaft sein. Das fordert er auch von seinen Bischöfen und allen Kirchenvertretern.

Außerdem sagt Papst Franziskus in der Öffentlichkeit ganz deutlich, dass sexueller Missbrauch in Kirche und Gesellschaft ein Verbrechen ist und auf keinen Fall vertuscht werden darf. Seine Kirche fordert er auf, sich bei homosexuellen Menschen dafür zu entschuldigen, dass sie ausgegrenzt und beschimpft wurden, weil sie anders fühlen als heterosexuelle Menschen.

Papst Franziskus setzt sich auch sehr für den Dialog mit anderen Religionen ein. Deshalb trifft er sich mit Vertretern des Judentums, des Islam, aber auch mit Angehörigen von christlich-orthodoxen und anderen Kirchen.

In der freien Marktwirtschaft verurteilt der Papst die Vergötterung des Geldes. Er ist überzeugt, dass dadurch Ungleichheit und Gewalt entstehen.

Wichtig ist ihm auch die Bewahrung der Schöpfung. Daher wendet er sich gegen Verschwendung und Vernichtung von Lebensmitteln und verurteilt Menschen, die den Klimawandel abstreiten.

Papst Franziskus hat die Rolle übernommen, sich stärker in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einzumischen. Das finden viele Katholikinnen und Katholiken, aber auch andere Menschen gut. Kritikerinnen und Kritiker der katholischen Kirche legen keinen Wert darauf, dass sich der Papst als Vertreter der katholischen Kirche äußert.