Im Christentum sind vor allem der Geist und die innere Haltung eines Menschen wichtig. Das wird schon dadurch deutlich, dass es im Christentum keine reinen oder unreinen Speisen oder Tiere gibt. Aus diesem Grunde müssen sich Christinnen und Christen auch nicht rituell waschen oder auf bestimmte Speisen verzichten. In der christlichen Vorstellung ist der Körper ein Geschenk Gottes für das Leben auf der Erde. Entsprechend gut soll man mit ihm umgehen.
Im Alevitentum: In der 4 Tore 40 Stufen-Lehre, die den Weg beschreibt, den eine Person durchläuft, um Selbsterkenntnis zu erlangen, heißt es in einer der Stufen im ersten Tor, dass man sowohl seinen Körper als auch seinen Geist und seine Seele achten und auch pflegen soll. Zur Pflege des Körpers gehört somit auch der achtsame Umgang damit und somit auch die Gesundheitspflege.
Im Jesidentum: Jesidinnen und Jesiden glauben, dass ihr eigener Körper nicht ihnen, sondern Gott gehört. Ihr Körper ist lediglich für die Zeit auf der Welt geliehen. Deswegen müssen sie auch gut mit ihrem Körper umgehen. Allerdings glauben im Jesidentum die Menschen an ihren freien Willen. Das heißt, sie sind für ihr Handeln selbst verantwortlich und müssen sich daher auch selbst für den Erhalt ihrer Gesundheit kümmern. Dafür sollten sie sorgsam mit ihrem eigenen Körper umgehen. Deswegen ist für Jesidinnen und Jesiden Sauberkeit und Reinlichkeit ausgesprochen wichtig. Insbesondere die Hände und das Gesicht werden vor dem Gebet gründlich gereinigt.