Heiligkeit im Judentum

- die Verbindung mit Gott
Torarolle
epd-bild/Patrice Kunte
Das erste Mal kommt Heiligung in der Tora vor, als Gott den siebten Tag, den Schabbat, heiligt.
30.03.2022 - 15:41

Heilig heißt auf Hebräisch „kadosch“. Das erste Mal kommt Heiligung in der Tora vor, als Gott den siebten Tag, den Schabbat, heiligt. Damit bekommt der Schabbat eine herausgehobene Stellung unter den Wochentagen.

Später sagte Gott zu den Kindern Israel: „Ihr aber werdet mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die du den Kindern Israels sagen sollst.“ (2. Mo.19,6)
Gott sagte auch: „Darum heiligt euch und seid heilig; denn ich, der EWIGE, bin euer Gott!“ (3. Mo. 20,7)
Demnach kann jede Jüdin und jeder Jude heilig sein, wenn sie oder er Gott vertraut und ein heiliges Leben führen will.

Heilig bedeutet, abgesondert sein. So wissen der Jude und die Jüdin, dass sie zwar in dieser Welt leben, aber nicht an dieser Welt festhalten. Durch ihre Gebete und die Beschäftigung mit Gottes Wort wissen sie, dass sie Gott gehören. In dieser Welt haben sie den Auftrag, Gottes Wirken und Gottes Liebe zu den Menschen zu zeigen. Wem das besonders gut gelingt, wer Gott durch das Halten seiner Gebote besondere Ehre macht und seine Mitmenschen liebt, wird Zaddik genannt, ein Gerechter. An seinen Todestag erinnert man sich als Jude besonders. Er ist aber nicht heiliger als andere Jüdinnen oder Juden.

Der Tempel heißt Mikdasch, das Heiligende. Dieser Ort war abgesondert von anderen Orten und heiligt diejenigen, die zum Gebet oder Opfer dorthin kamen. Sogar im Heiligtum gab es das Heiligste des Heiligen, zu dem nur der Hohepriester einmal im Jahr Zutritt hatte.

Das Kaddisch ist die Heiligung des Namens Gottes und der Kiddusch die Heiligung der Speisen. In der Amida gibt es einen Teil, der nur in der Gemeinde gesprochen wird, der heißt Keduscha. Darin wird die Heiligkeit Gottes hervorgehoben.
Im Judentum gilt, dass Gott uns heiligt, also von seiner Heiligkeit abgibt, und dass der Mensch durch seine guten Taten zu seiner Heiligkeit beiträgt und sich somit heiligt.

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