Schiitischer Islam

- Ali und seine elf Nachfolger
Blick von weit oben auf betende Schiiten im Imam Hussein Schrein in Kerbela, Irak. Mehrere Kronleuchter hängen von der Decke
epd-bild/Sebastian Backhaus
Betende Schiiten am 28.10.2016 im Imam Hussein Schrein in Kerbela, Irak. Der Imam-Husain-Schrein ist eine heilige Stätte des schiitischen Islams in der Stadt Kerbela. Er steht neben dem Grab von Husain ibn ?Al?, dem zweiten Enkel Mohammeds, in der N?ähe des Ortes wo er in der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 starb.
30.06.2022 - 19:35
Schiitinnen und Schiiten glauben an den Islam. Sie vertreten eine eigene Glaubensrichtung im Islam, haben aber weniger Anhänger als die Sunnitinnen und Sunniten. Der Unterschied ist, dass Schiitinnen und Schiiten der Meinung sind, dass Ali, der Vetter von Muhammad, der Nachfolger des Propheten werden sollte.
 
Ali wurde aber nicht der Nachfolger des Propheten Muhammad, sondern Abu Bakr, dann Umar und danach 'Uthman. Für manche Menschen beginnt damit der schiitische Islam. Für andere beginnt er mit der Ermordung von Ali im Jahr 656, nachdem er doch noch zum Nachfolger, also zum Kalifen gewählt wurde. Die Anhängerinnen und Anhänger von ihm gibt es nun also schon seit 1366 Jahren und wurden "Schia" genannt. Auf Deutsch nennen wir sie heute Schiitinnen und Schiiten.


Das ist typisch für Schiiten:
  • Schiitinnen und Schiiten waren der Meinung, dass Ali, der Vetter von Mohammed, nach dem Tod des Propheten der religiöse Leiter der Gemeinschaft werden sollte. Die Sunnitinnen und Sunniten waren anderer Meinung.
  • Alis Nachfolger sind elf Imame. Für manche Schiitinnen und Schiitinnen haben die ersten fünf Imame eine besondere Bedeutung. Für andere genießen die ersten sieben Imame großes Ansehen. Den meisten sind aber alle zwölf Imame wichtig.
  • Ein zwölfter Imam wird nach schiitischem Glauben noch kommen und "am Ende der Zeit" für Frieden und Gerechtigkeit sorgen. Dieser zurückkehrende Imam wird auch "Mehdi" genannt.
  • Die meisten Schiitinnen und Schiiten beten dreimal und nicht wie Sunnitinnen und Sunniten fünfmal am Tag. Sie legen dabei das Mittags- mit dem Nachmittagsgebet zusammen und das Abend- mit dem Nachtgebet. Außerdem hat der Gebetsruf der Schiiten noch einen zusätzlichen Satz. Er lautet: „Ich bezeuge, dass Ali Freund Gottes ist.“
  • Schiitinnen und Schiiten berühren beim Beten mit der Stirn Gebetssteine und nicht den Boden. Der Grund: Steine sind zusammengepresster Sand und damit nichts anderes als der Boden. Ihn sollen Musliminnen und Muslime beim Beten mit der Stirn berühren. Steine lassen sich gut abspülen. Das sorgt für mehr Sauberkeit – und auch das ist allen Musliminnen und Muslimen beim Beten wichtig. 
  • Aschura ist für Schiitinnen und Schiiten ein wichtiger Tag zum Gedenken an den Märtyrer Hussain. Er war der dritte Imam.
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