Hallo, Fee. Die Stadt Mekka lag an wichtigen Routen, auf denen viele Karawanen unterwegs waren. Deswegen wurde Mekka zu einer wichtigen Handelsstadt, in der sich viele Menschen mit unterschiedlichen Religionen trafen und miteinander ins Gespräch kamen. Der Prophet Muhammad hat den Islam zwar nicht gegründet, aber er war ein Prophet, der die Botschaft Allahs unter den Menschen verbreitet hat. Davor gab es in Mekka verschiedene Religionen und manche Menschen glaubten an mehrere Göttinnen und Götter. Sie wurden in Formen von Figuren, also Götzen, in der Kaaba verehrt. Sie glaubten, dass diese Figuren ihnen helfen würden. Diese Menschen werden im Koran „Muschrikun“ genannt, weil sie an mehrere Göttinnen oder Götter geglaubt haben.
Besonders wichtig waren drei Göttinnen: al-Lāt, al-ʿUzzā und Manāt. Sie galten als Töchter des höchsten Gottes Alla und wurden an heiligen Orten rund um Mekka verehrt. In der Kaaba, dem wichtigsten Heiligtum der Stadt, standen über 300 Götzenfiguren. Auch der Gott Hubal war sehr bekannt. Er soll ein Orakel gehabt haben, mit dem die Menschen versuchten, in die Zukunft zu schauen.
Es gab auch Menschen, die an einen Gott glaubten, ohne einer bestimmten Religion anzugehören. Diese Menschen wurden „Hanifen“ genannt. Außerdem gab es auch einige Christinnen und Christen sowie Jüdinnen und Juden, die „Ahl Al-Kitab“ genannt werden. Das bedeutet, dass sie zu der gleichen „Familie des Buches“ gehören und meinen damit die Jüdinnen und Juden mit dem Tanach und die Christinnen und Christen mit der Bibel, die im Koran „Injil" genannt wird. Es gab also sehr viele verschiedene Religionen damals in Mekka.
Heute wird das Wort „Muschrikun“ manchmal bewusst falsch benutzt, um Menschen schlechtzumachen, die zum Beispiel daran glauben, dass der Stand der Sterne im Himmel Einfluss auf ihr Leben hat oder daran glauben, dass Gott in einer Figur verehrt werden kann. Die meisten islamischen Gelehrten sagen aber, dass kein Mensch schlecht behandelt werden darf, nur weil dieser Mensch nicht an Allah glaubt. Musliminnen und Muslime müssen alle Menschen respektvoll und rücksichtsvoll behandeln. Kein Mensch darf den Glauben von Menschen beurteilen. Das darf ausschließlich Allah.