Im 16. Jahrhundert verdienten sich viele Künstler und Tischler ihr Geld mit der Gestaltung von neuartigen Beichtstühlen. Im 17. Jahrhundert wurden in Italien die ersten Beichtstühlen mit drei Kammern gebaut. Sie sorgten dafür, dass sich die Büßer etwas aus dem Weg gehen konnten.
In den beiden Kammern der ersten Beichtstühle nahmen jeweils der Priester und ein Büßer Platz. In den erweiterten Beichtstühlen mit drei „Abteilungen“ ist die mittlere Kammer dem Priester vorbehalten. Rechts und links treten abwechselnd die Büßer ein, um ihre Sünden zu beichten.
Die Einführung dieser Beichtstühle sorgte für etwas mehr Diskretion. Das heißt Verschwiegenheit. In der Öffentlichkeit ist damit oft gemeint, dass du genug Abstand zu Menschen hältst, die zum Beispiel ein vertrauliches Gespräch führen oder ihre Geheimzahl in einen Geldautomaten eintippen. Der erweitere Beichtstuhl ermöglicht es den Sündern, sich vor einer leeren Kammer anzustellen. So müssen sich die Büßer nicht direkt begegnen.
Wann, wo und warum sind Beichtstühle mit drei Kammern entstanden?