Bestattung im Judentum

Jüdischer Grabstein mit Davidstern, auf dem viele kleine Steinchen liegen.
© epd-bild/Stefan Boness/Ipon
- erst danach verlässt die Seele den Körper
Jüdischer Grabstein mit Davidstern, auf dem viele kleine Steinchen liegen.
epd-bild/Stefan Boness/Ipon
Als Zeichen der Erinnerung legen Besucherinnen und Besucher kleine Steine auf den Grabstein.
10.06.2013 - 15:43

Das Judentum erlaubt nur Erdbegräbnisse. Die Toten werden möglichst schon an ihrem Sterbetag oder am Tag darauf bestattet, denn erst dann kann die Seele den Körper nach jüdischem Glauben verlassen. Um sie bis zur Bestattung nicht alleine zu lassen, wechseln sich Verwandte und Freundinnen und Freunde in der Regel mit der Totenwache ab.

Wenn eine Jüdin oder ein Jude stirbt, dann sind oft einige Angehörige dabei. Gemeinsam möchten sie der oder dem Sterbenden den Abschied aus dem irdischen Leben erleichtern. Im Sterben beten viele Jüdinnen und Juden noch einmal die Verse des Schuldbekenntnisses. Damit bereuen sie ihre Sünden und bekennen sich zu Gott. Wenn der Tod eintritt, beten Angehörige oder Freunde auch noch das Glaubensbekenntnis Schma Jisrael. Dann schließen sie dem Toten Mund und Augen.

In einem speziellen Raum oder Häuschen wird der Tote nach jüdischem Brauch von Männern und Frauen der „Heiligen Bruder- und Schwesternschaft“ gewaschen und in ein weißes Leinenhemd gekleidet. Dieser Raum heißt Taharahaus. Das Waschen und Ankleiden eines Toten ist eine Mizwa aus der Tora. Man nennt sie „Wahrhaftiger Dienst der Nächstenliebe“, weil man dafür keine Gegenleistung mehr bekommt. Auf Hebräisch heißt der Dienst „Chessed schel Emet“. Wer ihn geleistet hat, wäscht sich anschließend und wendet sich damit wieder dem Leben zu.

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