Luthers 95 Thesen

Text Luthers 36. These in heller Schrift auf braunem Grund.
© epd-bild/Annette Zoepf
- sollten den Verkauf der Ablassbriefe beenden
Text Luthers 36. These in heller Schrift auf braunem Grund.
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In seinen Thesen schrieb Martin Luther, wie die Menschen nach den Worten Jesu mit ihrem Glauben an Gott leben sollen.
31.03.2020 - 14:24

In seinen 95 Thesen erklärte Martin Luther, wie die Menschen nach den Worten Jesu mit ihrem Glauben an Gott leben sollen. Außerdem warf er dem Papst und seinen Priestern vor, die Menschen aus Unwissenheit oder aus Habgier schikanieren und berauben zu lassen. Seine Thesen schickte Luther im Jahr 1517 an wichtige Kirchenmänner. Außerdem soll er sie in der Stadt Wittenberg an das Kirchentor genagelt haben.

Dies ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Aussagen in den 95 Thesen:

Der Papst ist der Stellvertreter Gottes auf der Erde

Nach der Bibel sollen die Menschen nach den Geboten Gottes leben. Wenn sie dagegen verstoßen, sollen sie das aus tiefstem Herzen bereuen, und zwar nur vor ihrem eigenen Gewissen und vor Gott.

Der Papst ist der Stellvertreter Gottes auf der Erde. Er und die Priester dürfen den Menschen bei der Beichte im Auftrag Gottes ihre Schuld vergeben. Doch sie dürfen keine Strafen für die Sünden verhängen und sich selbst daran bereichern. Das ist ihnen nur erlaubt, wenn Menschen gegen das Recht der Kirche verstoßen haben.

Priester dürfen Menschen nicht bestrafen, wenn sie in Not sind. Wenn jemand im Sterben liegt, ist der Priester dazu verpflichtet, dem Menschen im Auftrag Gottes seine Sünden zu vergeben. Sonst droht Gefahr, dass der Sterbende dem Tod voller Angst vor schlimmen Strafen entgegensieht, die ihm in der Hölle und dem Fegefeuer drohen könnten. Das ist nicht Gottes Wille.

Die Ablassbriefe sind Betrug

Der Papst verkauft den Menschen Ablassbriefe und damit die Vergebung ihrer Sünden und den Erlass aller Strafen. Das ist Betrug, denn

  • ... die Ablassbriefe sind völlig sinnlos: Eine Seele lässt sich nicht freikaufen. Wer nach dem Tod für schlechte Taten büßen muss, entscheidet allein Gott. Wenn ein Christ seine Sünden ehrlich und aufrichtig bereut, kann er ihm alle Strafen und Schuld erlassen.
  • ... die Ablassbriefe sind ungerecht: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Doch nur die Reichen haben die Möglichkeit, vom Papst für viel Geld Ablassbriefe zu kaufen. Die Armen können das nicht und leiden unter der Angst, dass ihnen nach dem Tod große Strafen drohen.
  • ... der Papst, die Bischöfe und die Seelsorger lassen sich für ein Versprechen bezahlen, das sie gar nicht erfüllen können. Das Geld macht sie nur immer reicher, mächtiger und gieriger.
  • ... Nächstenliebe und gute Taten sind viel mehr wert als teure Ablassbriefe. Die Menschen sollen ihr Geld daher lieber Menschen in Not geben. Dem Papst können sie nach der Beichte mit einem Gebet danken.
  • ... in den Kirchen wird zu viel Werbung für die Ablassbriefe gemacht. Im Gottesdienst soll es vor allem um das Evangelium gehen. Das Evangelium ist der wahre Schatz der Kirche. Wer das Evangelium predigt, kann damit auch reiche Bürger als neue Mitglieder der Kirche gewinnen. Wer Ablassbriefe verkauft, gewinnt nur Reichtum.
  • ... die Ablassprediger verbreiten Lügen, erpressen viele Christen und bereichern sich selbst an dem Verkauf der Ablassbriefe. Wenn der Papst davon wüsste, würde er das verbieten und auf das Geld für eine neue Kirche verzichten.

Der Papst muss alle Fragen zum Ablasshandel beantworten und ihn beenden.

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