Farben im Christentum

- geben Gegenständen und Kleidungsstücken eine besondere Bedeutung
Grünes Tuch am Altar mit Kreuz in gold
epd-bild/Rainer Oettel
Grün ist die Farbe der Hoffnung und wird im Kirchenjahr der Trinitatiszeit zugeordnet.

Im Christentum haben Farben eine besondere und oft auch übertragende Bedeutung. Im Laufe des Kirchenjahres kommen verschiedene Farben in der Kleidung der kirchlichen Amtsträger und auch im Kirchengebäude zum Einsatz. Diese Farben heißen „liturgische Farben“ und hängen oft mit den Feiertagen zusammen. In der evangelischen und katholischen Tradition gibt es allerdings auch Unterschiede.

Die liturgischen Farben und ihre Zeiten

Weiß ist die Farbe der Freude und des Lichts, das mit Jesus Christus in die Welt kam. In der evangelischen Kirche ist diese Farbe für die besonderen Feste Ostern und Weihnachten reserviert. An Karfreitag und am Ewigkeitssonntag können Pfarrerinnen und Pfarrer auch weiß tragen. In katholischen Gottesdiensten tragen Priester von den Weihnachtsfeiertagen bis zum Fest „Taufe des Herrn“ im Januar die Farbe weiß, genauso auch in der Zeit von Ostern bis Pfingsten – an Pfingsten selbst nicht mehr. Diese Zeiten heißen Weihnachtszeit beziehungsweise Osterzeit. Dass die Farbe weiß dann jeweils so lange zum Einsatz kommt, soll zeigen, dass die großen Feste der Geburt und der Auferstehung Jesu über einen längeren Zeitraum gefeiert werden.

Rot ist die Farbe des Blutes, das Jesus Christus bei seinem Kreuzestod vergossen hat und damit auch die Farbe der Liebe, die Jesus für seine Gemeinde hat. In der evangelischen Kirche steht die Farbe rot für alles, was mit dem Heiligen Geist und der Gemeinde zu tun hat: Die Feiertage Pfingsten und Reformationstag beispielsweise. Aber auch bei Feiern, die in den Kirchengemeinden vor Ort zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden, wie die Konfirmation, Gemeindefeste und Kirchjubiläen, wird die Farbe Rot genutzt. Außer an Pfingsten trägt in der Katholischen Kirche der Priester immer Rot, wenn es in Gottesdiensten um einen heiligen Menschen geht, der für seinen Glauben an Gott sterben musste. Diese Menschen heißen Märtyrer. An ihren Gedenktagen trägt der Priester Rot, da diese Menschen ihr Blut für Jesus vergossen haben.

Die Farbe violett steht für Besinnung. Sie tritt auf, wenn es um Fasten und Buße, also Umkehr, geht. Das betrifft in der evangelischen und Katholischen Kirche die Zeit zwischen Aschermittwoch und den Mittwoch vor Gründonnerstag, genauso wie die Adventssonntage. Die Adventszeit und die Passionszeit vor Ostern sind im Kirchenjahr Fastenzeiten, in der sich Christinnen und Christen auf Weihnachten beziehungsweise Ostern vorbereiten.

Grün ist die Farbe für Hoffnung und das Leben. In der evangelischen Tradition kommt grün in den „unbestimmten“ Zeiten im Kirchenjahr vor. Damit ist die Zeit gemeint zwischen Trinitatis, dem Fest für die Dreieinigkeit Gottes im Juni, und dem Ewigkeitssonntag im November.
Die Farbe grün kann in der Katholischen Kirche immer im Kirchenjahr vorkommen, außer in den Wochen der Advents- und Weihnachtszeit, sowie in dem Zeitraum der Passions- und Osterzeit.

Schwarz ist die Farbe der Trauer. In der evangelischen Kirche ist Totensonntag der Tag, an denen der Verstorbenen gedacht wird, weshalb Schwarz auch zum Anlass passt. Es kann vorkommen, dass Pfarrerinnen oder Pfarrer auch an Karfreitag schwarz tragen – als Ausdruck der Trauer, weil Jesus sterben musste. In der Katholischen Kirche kommt schwarz sehr selten zum Einsatz. Manchmal trägt der Priester ein schwarzes Gewand am Fest Allerseelen, an dem aller Verstorbenen gedacht wird. 

Frag mich!

Du suchst eine Antwort auf eine Frage? Da können wir dir bestimmt weiterhelfen. Gib einfach einen oder mehrere Begriffe in das Suchfeld ein und klicke dann auf "LOS GEHT'S". Wenn du weißt, um welche Religion es geht, kannst du schon eine auswählen.